Über das Projekt

Features
  • Auf der Detailansicht eines Triciniums lässt sich über der Partitur mit Humdrum-Filtern die Darstellung der Partitur dynamisch verändern. Damit können z.B. moderne Schlüssel verwendet, der Liedtext ausgeblendet oder Melismen hervorgehoben werden. Der Humdrum-Filter fb wurde eigens für dieses Projekt entwickelt. Damit lässt sich per Knopfdruck ein Intervallsatz (direkt unter der jeweiligen Note oder als «Generalbass») der einzelnen Stimmen anzeigen, um so schnell den musikalischen Satz erfassen zu können Mit dem deg-Filter können Skalenstufen der einzelnen Noten im Verhältnis zum Modus des Stücks angezeigt werden.
  • Die Tricinien lassen sich als PDF downloaden. In Kombination mit den Humdrum-Filtern lassen sich so z.B. auch Lückentexte mit modernen Schlüsseln ohne Liedtext downloaden, die sich als Aufgaben für den Unterricht mit Studierenden eignen. Dies kann kombiniert werden mit der Suche nach einzelnen Tricinien, in denen der cantus firmus nur in einer einzigen Stimme vorkommt. Weitere Darstellungsoptionen für die Notengrösse, den Abstand zwischen den Stimmen und Systemen und der Ausrichtung (Hochformat / Querformat) sind ebenfalls vorhanden.
  • Auf der Detailansicht eines Triciniums kann bei den Tabs auf der rechten Seite bei «Kadenzen» die Option Kadenzen in der Partitur anzeigen ausgewählt werden. Damit werden alle Kadenzen direkt in der Partitur mit einer gelben Box hinterlegt um sie schnell lokalisieren zu können.
  • Auf der Seite mit den Kadenzen ist es möglich nach einer bestimmten Klauselflucht innerhalb der Kadenzen zu suchen. So können z.B. schnell alle Kadenzen isoliert werden, die im Bassus eine trugschlüssige Wendung haben, oder Kadenzen gefunden werden, in denen die Tenorklausel zu der 3. Skalenstufe geführt wird.
  • Besonders spezielle Kadenzen – oder auch besonders regelmässige – können im Filter auf der Seite mit den Kadenzen über den Ungewöhnlichkeits-Slider gesucht werden.
  • Auf der Statistik-Seite für melodische Intervallschritte können unterschiedliche Eigenschaften gefiltert werden, so kann z.B. nach einer verminderten Quarte im melodischen Verlauf gesucht werden (Flucht aus der der Sopranklausel in die Terz) oder nach grossen Sexten aufwärts. Einzelne Beispiele für die Intervallschritte könnten angeklickt werden um die Detailseite des Triciniums zu öffnen, auf der die Note in der Partitur hervorgehoben wird.

Humdrum

Die Notenbeispiele für dieses Projekt wurden mit der Humdrum zugeordneten **kern representation notiert. Der Quellcode der Partituren für die Tricinien von Lassus sowie für die Vorlagen von Caspar Ulenberg ist in zwei separaten Repositories auf GitHub verfügbar:

Auf dieser Website wird an einigen Stellen auf den Verovio Humdrum Viewer (VHV) verlinkt. Dort lässt sich der Quellcode der Partituren parallel mit der visuellen Ausgabe von Verovio ansehen. Im Verovio Humdrum Viewer lassen sich zusätzliche Filter auf die Partitur anwenden, um z.B. bestimmte Abschnitte zu isolieren, Terzparallelen farbig zu markieren oder die gesamte Partitur zu transponieren. Viele dieser Filter lassen sich auf der Website dieses Projekts und ohne technisches Vorwissen per Dropdown über den Partituren auf der Seite der einzelnen Tricinien direkt aktivieren. Eigene Konfigurationen der Filter können im Dropdown über «Eigner Filter» hinzugefügt werden. Weitere Informationen zum Gebrauch der Filter finden sich in der verlinkten Dokumentation.

Besonders interessant für die Analyse der Tricinien ist der Filter fb mit dem sich Intervallsätze und Generalbassbezifferung der Harmonien und Akkorde per Knopfdruck anzeigen lassen können. Ausserdem besteht über den Filter deg die Möglichkeit Skalenstufen der übergeordneten Tonart, bzw. dem Modus, anzeigen zu lassen.

Im Verovio Humdrum Viewer gelangt man ausserdem mit einem Doppelklick auf einzelne Noten direkt auf die entsprechende Passage des Digitalisats der Bayerischen Staatsbibliothek München.

Verovio

Die Humdrum-Parituren werden mit dem npm Package von Verovio in lesbare Partituren konvertiert. Um Verovio bequem mit dem JavaScript Framework Vue.js verwenden zu können wird vue-verovio-canvas als Dependency eingebunden.

Verovio

Verovio – A music notation engraving library

verovio.org

Vue.js / Nuxt

Als technische Basis wird für diese Website das JavaScript Framework Nuxt verwendet das wiederum auf dem Framework Vue.js aufbaut. Der Quellcode dieser Website ist ebenfall auf GitHub verfügbar: lassus-tricinium-project.

Projektleitung

Wolfgang Drescher

Wolfgang Drescher

Wolfgang Drescher studierte Dirigieren an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden (BA) und schloss 2018 einen Master im Fach Musiktheorie bei Prof. Dr. Felix Diergarten an der Hochschule für Musik Freiburg ab. 2018 bis 2021 arbeitete er als Programmierer und Projektleiter bei jkweb in Basel und Zürich. 2019 bis 2020 war er ausserdem Mitarbeiter im Bereich IT an der Hochschule für Musik Freiburg und wirkte dort am Projekt «DigiPlay» mit. Nach einer Tätigkeit als Lehrbeauftragter ist er seit 2021 Professor für Musiktheorie mit Schwerpunkt Neue Medien an der Hochschule für Musik Freiburg.

Literatur

  • Lipphardt, Walther: «Vorwort», in: Geistliche Psalmen mit dreyen Stimmen, hrsg. von Walther Lipphardt, Kassel und Basel: Bärenreiter-Verlag, 1942, S. 2.
  • Menke, Johannes: «Kontrapunkt I: Die Musik der Renaissance», in: Grundlagen der Musik, hrsg. von Felix Diergarten und Manuel Gervink, Bd. 2, Laaber: Laaber-Verlag, 2015.
  • Orlandus und Rudolphus Lassus: Geistliche Psalmen mit dreyen Stimmen. welche nit allain lieblich zu singen sondern auch auff aller hand art Instrumenten zu gebrauchen, hrsg. von Walther Lipphardt, Kassel und Basel: Bärenreiter-Verlag, 1928, url: https://mdz-nbn-resolving.de/details:bsb00075346 (besucht am 21.11.2022).
  • Osthoff, Helmuth: Die Niederländer und das deutsche Lied (1400–1640), Tutzing: Hans Schneider Verlag, 1967.
  • Ulenberg, Caspar: Die Psalmen Davids. in allerlei Teutsche gesangreimen bracht, Cöln: Calenius & Quentel, 1582, url: https://mdz-nbn-resolving.de/details:bsb11116252 (besucht am 21.11.2022).